Archiv für den Monat: März 2016
Eigentlich
Eigemtlich wollte ich euch hier ein wunderschönes Foto eines wunderschönen Sonnenuntergangs präsentieren, als Teaser auf den letzten Irlandartikel, der hoffentlich halbwegs bald folgen wird. Aber ich habe meine Sachen alle gerade verstaut und will noch schlafen, weswegen ihr nur ein großes eigentlich bekommt.
Ich bin in München, freue mich auf morgen und träume wohl ziemlich sicher von gestern 🙂
Also schlaft schön und habt auch schöne Träume!
Grün Grün Grün
Ok, where do I begin? Villeicht da, wo ich beim letzten vollständigen Artikel aufhörte. Das war, soweit ich weiß, auf der Busfahrt nach Cork, nicht?
Also kamen wir in Cork an und freuten und gleich über die Übersichtlichkeit der Stadt – Fluss, Hauptstraße, das wars. In kurzer Zeit fanden wir unser Hostel, das unten eine Bar mit Livemusik hat, checkten uns ein und gingen aufs Zimmer. Aufgrund von Müdigkeit schauten wir uns überwiegend ein paar Filme an und gingen erst zum Abendessen außer Haus, wo wir noch ein paar irish pubs (Die es hier wie Sand am Meer gibt!) mitnahmen und schlussendlich noch etwas speißten.
Bald darauf ging es ins Bett, da wir um 9 Uhr aufstehen mussten/Sollten. Ab diesem Tage kann ich übrigens nicht mehr sagen, was wir geplant hatten, denn der Plan war sehr vage: „Cork und Umgebung“. Aber ziemlich genau das machten wir auch. Wir hatten eine Bustour durch die Umland von Cork gebucht, bestiegen den Bus und fuhren zuallererst in Richtung Blarney Castle.

Der Eintritt war praktischerweise in unserer Busfahrt inbegriffen, weswegen wir den großen Garten betraten und bald die imposante Ruine sahen, die auf den Fotos gar nicht so gut rüberkommt. Bevor wir das Kastell betraten, betrachteten wir aber noch eine Höhle unterhalb des Gebäudes.


Ein wenig geschichtliches zu Blarney: Kurz zusammengefasst handelte es sich um einen Kerl, der die britische Krone nicht akzeptieren wollte. Die Queen forderte desöfteren seinen Eid, aber er sprach um den heißen Brei herum, ohne eine fixe Aussage zu tätigen. Irgendann war Frau Königin so genervt, dass sie laut gesagt haben soll: „It’s all Blarney!“ – sinngemäßig übersetzt mit „Er laabert nur Scheiße!“ oder „Er redet wie ein Politiker!“.


Eine Legende besagt, dass man, wenn man einen bestimmten Stein in der Mauer der Burg küsst, ebenfalls die Gabe der Beredsamkeit erhält. Natürlich dachte Jonas sich: DAS MUSS ICH HABEN! Und küsste den Stein. Das Schloss verwandelte sich nicht in einen Traumprinzen, aber das ist auch ganz gut so, finde ich.


Aber auch abgesehen von besagtem Stein war die Ruine sehr imposant und man bekam einen guten Einblick, wie die Menschen damals wohl gelebt haben müssen.


Nachdem wir das Schloss erfolgreich besichtigt hatten, ging es weiter durch den sehr großen Garten um das Schloss herum, der viele verschiedene Facetten hatte und sehr beeindruckend war, v.a. zu sehen, was in diesem Land alles wächst, was Jonas einmal mehr sehr erstaunte. Das Wetter war schön, der Himmel riss mal wieder auf und so konnten die beiden eine wunderschöne Frühlingsstimmung geniesen. Die folgenden Fotos versuchen mal, das zusammenzufassen.












Nach dem schönen Aufenthalt im Garten besuchten wir noch einen Touristshop, nach eigener Aussage der größte der Welt. Das Schaufensterpuppenpodest war mehr oder weniger bequem, sehr viel mehr sahen wir davon nicht. In den Bus und zum nächsten Ziel – Cobh, Hafenstadt und Ort, in dem die Titanic ihren letzten Stopp hatte, bevor sie aufs offene Meer fuhr und nie wiederkehrte. Per Se eine sehr schöne Stadt nur leider begann es sehr stark zu winden, weswegen wir es vorzogen, die Schönheit der Stadt aus einem Café heraus zu geniesen.






Der letzte Stopp, den wir an diesem Tag einlegten war der Fota Wildlife Park – aus Kosten und Motivationsgründen auf Jonas‘ Seite ließen wir allerdings den Zoo aus und besuchten den Garten/Park/Wald, der auch sehr beeindruckend war. Wir hatten ja bisher schon viele Bäume aus allen Teilen der Welt (Ich glaube, in diesem Land wächst alles, was schnell genug ist, alles andere zu verdrängen, da Irland fast ganz abgeholzt wurde und deswegen quasi alle Bäume importiert wurden), aber hier hatten wir einen guten Queerschnitt durch Gesamtamerika, Australien und Neuseeland – die 3 Länder, in die nunmal die meisten Iren ausgewandert sind.


Im Anschluss landeten wir wieder in der Innenstadt von Cork, nahmen einen Bus, da wir ja in ein AirBNB Appartement umzogen, bekamen den Bus, fanden die Hausnummer und zogen dort ein – es lief alles sehr problemlos. Dort stellten wir erstmal die Heizung an und versuchten Ingrid telefonisch zu erreichen – wir hatten ja noch eine Verabredung: Für alle die nicht wissen, wer Ingrid ist: Sagen wir der Einfachkeit halber meine Großtante. Theresa bekam die ausführliche Geschichte zu hören.
Wir erreichten sie und machten nach einigen Schwierigkeiten schließlich einen Treffpunkt aus, an dem uns jemand abholen würde und zum Essen bringen. Dort gingen wir dann hin und stellten uns an die Straße und warteten. Nach 20 Minuten kam dann ein Anruf, wo wir denn seien, scheinbar war der Treffpunkt doch nicht so wirklich eindeutig. Nach vielen verschiedenen Telefonaten fanden wir Danny und Danny uns allerdings, wir stiegen in sein Auto und fuhren nach Glaunthaune ins Heim der Murphy Family, wo wir zu Abend aßen.
Es war sehr lecker und schön, Ingrid, Jimmy, Maureen, Florence, Danny und Clodaugh,Robbie und Cailín zu sehen und mit ihnen zu reden. Von den Kindern hatten wir nicht so viel, da sie gerade ins Bett gingen, aber am Tag darauf waren wir zum Frühstück verabredet und dort ging definitiv die Post ab.
Neben den oben genannten kamen noch Carol, Andrea, Ronen, Charlie, Albert und Rosie (Ich hoff wirklich niemanden vergessen zu haben! Also 6 Kinder, 4 Töchter, 1 Ehemann, 1 Verlobter und dann noch die Großeltern. Dazu wir. Insgesamt 16 Leute. Als dann noch die Nachbarin mit Sohn kam, brach zwischenzeitlich ein halbes Chaos aus, dennoch schafften wir es, mit jedem ein paar Worte zu wechslen, mit Maureen machten wir sogar noch einen sehr sehr schönen Spaziergang durch den Regen.
Satt und glücklich über die wunderbare Gastfreundschaft machten wir uns wieder auf den Weg in die Stadt, wir wir uns Cork noch ein bisschen anschauten. Heißt: Den Englisch Market und die University. Da es regnete gingen wir dannach in unser Zimmer und schauten und noch ein paar Filme an und gingen schlafen. Davor sprachen wir Andi noch sehr konfus auf die Mailbox – wenn er es nicht gehört hat: Hier auch nochmal alles alles gut nachträglich von mir! 🙂






Sechzehn
Nein
Dieser Titel wird ihnen gesponsort von Theresa, die Jonas gerade kontinuierlich piekst und das Bild nicht so gerne mag. (Obwohl es echt hübsch ist, nimmt man die beiden Personen im Vordergrund mal aus)
Seht es als Entschädigung für den fehlenden Blogeintrag – quasi vom Winde verweht! Heute ist viel passiert und der Tag war schön, aber zu kurz für ein adäquates Blogging, also wird das nachgeholt!
Schlaft schön!
Planlos
So könnte man den heutigen Tag gut übertiteln. Realisiert, dass wir den falschen Bus gebucht haben, ein wenig Killarney angesehen, nach Cork gefahren, Filme angesehen und viel gegessen.
Eigentlich wollten wir ja nach Skull, dieser Plan klappte aber aufgrund von fehlendem Auto nicht. Wir haben aber die leere Fläche eigentlich mit Nichts neuem gefühlt – v.a. da Teile unserer Gruppe ja leicht angeschlagen sind.
Also ein fauler Tag, ganz ohne Fotos, denn ich habe tatsächlich nicht eines gemacht.
Aber für Menschen, die mit den heutigen Infos unzufrieden sind, habe ich Lektüre:
https://de.wikipedia.org/wiki/Computus_(Osterrechnung)
https://de.wikipedia.org/wiki/Gaußsche_Osterformel
Und für Menschen, die da keine Lust drauf haben gibt es folgende wunderschöne von Nils Olbrecht gemalt Bild (und er hasst mich vermutlich, dass ich es veröffentliche, aber ich finde, das hat es verdient.) Also viel Spaß mit einer schönen Landschaftsstudie!
Wirf den Ring ins Feuer!
Heute war erneut ein Tag, an dem wir uns ziemlich an unseren Plan gehalten haben. Nach einem sehr entspannten Aufstehen wurden wir abgeholt, um in einen Bus zu steigen, der uns einmal um den ring of Kerry fuhr.
Da an diesem Tag außer der sehr schönen Landschaft nichts passiert ist, gehe ich heute einmal ein anderes Konzept an, nämlich das des Bilderblogs. Also lasst einfach die Aufnahmen auf euch wirken und habt viel Spaß mit den heutigen Impressionen.
Suicide
Heute war, beziehungsweise ist immer noch ein ganz definitiv toller Tag. Wir musste erst um 9 Aufstehen, damit geht’s schon los. Und ich habe Zeit, Blogmäßig aufzuholen. Aber von Anfang an.
Der ursprüngliche Plan für heute war ziemlich simpel. Wir stehen gemütlich auf, fahren dann im Laufe des Tages durch den Burren und zu den Cliffs of Moher, um dann des Abends in Killarney im Hostel einzuchecken.
Wir standen gemütlich auf. Zum ersten Mal konnten wir das tun. Wir hatten eine Bustour durch den Burren und zu den Cliffs of Moher gebucht. Einziges Manko – wir landeten am Ende wieder in Galway und sitzen deswegen erst jetzt (19.00 Uhr) in einem Bus auf dem Weg nach Killarney und sind erst in 3 Stunden dort. Aber jetzt erstmal ein paar Infos zu dem heutigen Tage:
Nachdem wir gemütlich aufstanden, checkten wir aus und bewegten uns in Richtung Busbahnhof, um dort unseren Tourbus zu besteigen (Ich fühl mich langsam wir ein Bandmitglied, so viel wie wir mit dem Bus unterwegs sind!). Die Menschen wirkten alle recht sympathisch und uns wurde aus versichert, dass wir unseren Bus am Abend erwischen werden. Und los geht die Fahrt, laut Fahrer und Guide eine Rollercoastertour.
Durch Galway hindurch bekamen wir noch einige Infos über die Stadt (bzw. eigentlich nur die Krankenhäuser der Stadt, wieso auch immer), wir verließen sie und fuhren in Richtung Burren. Auf dem Weg passierten wir noch eine Ruine, die wir allerdings laut Fahreraussage erst auf dem Rückweg besuchen würden, da sie dann in der Flut schöner aussieht, als gerade, während der Ebbe. Also zuerst in den Burren. Für alle, die sich jetzt schon fragen: Der Typ redet die ganze Zeit von einem „Burren“. Aber was ist ein Burren?! Der Burren ist eine Karstlandschaft in Westirland und Teil des „Wild Atlantic Way“. Sie entstand, als dieser Teil Irlands noch unter Wasser lag, weswegen es sich um eine verschachtelte Felslandschaft handelt, die sehr karg wirkt und aus felsigem Gebiet besteht, auf dem augenscheinlich nichts wächst. De facto ist besagter Burren aber sogar eine der reichhaltigsten Vegetationsgebiete Europas, da zwischen den Felsspalten lauter unterschiedliche Pflanzen wachsen, die man dort eigentlich nicht finden können sollte. Unser erster Halt war eine Höhle, in welcher wir an einer Führung teilnahmen. Sie war sehr interesannt und Jonas fand es mal wieder sehr faszinierend, was für Strukturen sich auf diesem Planeten natürlich bilden können.


Während der Fahrt erzählte der Fahrer viel, unzusammenhängend – man hatte das Gefühl, er redet, was ihm grad in den Sinn kommt, was aber durchaus interesannt und er sehr sympathisch war. Da er nur am Anfang sagte, er sei eher der ruhige Typ, der nicht so viel sagen würde, war ebendiese aussage, eindeutig nicht zu bejahen. So erreichten wir schließlich die Cliffs of Moher (bekannt aus Filmen wie „Harry Potter und der Halbblutprinz“ – wenn jemand den gesehen hat).

Diese großen und hohen Klippen waren sehr beeindruckend und touristisch ausgesprochen gut erschlossen – zumindest 500m in jede Richtung gab es Absperrungen, befestigte Wege und viele Guards.


Ein Stück darüber hinaus konnte man sich nah an den Rand heranwagen, wenn man sich denn heranwagte – da es 250m in die Tiefe geht, ist etwas Vorsicht wohl nicht die dümmste Idee. Jonas war in einer Fotostimmung, was Theresa eher suboptimal fand, aber letztlich genossen beide dieses enorme Naturdenkmal sehr ausführlich. Durch das bewölkte Wetter kamen die rauen Klippen fast noch besser zur Geltung.





Im Anschluss kehrten wir in einem Pub ein, um dort zu Mittag zu Essen. Das Essen war gut, das Trinken auch, Jonas kämpfte nur minutenlang mit einer Flasche, bis diese ihren Inhalt endlich freigab – dann allerdings sogar etwas zu gut. Wo der Flaschendeckel gelandet ist, bleibt weiterhin ein Rätsel. Ebenso der Apfel, den wir kurz darauf im Bus fallen ließen.
Gestärkt ging es weiter, wieder zurück in den Burren. Dort machten wir noch einen Fotostopp bei eine weiteren niedrigeren (Aber immer noch hoch genügen) Klippenformation umgeben von Karstlandschaft. Man hatte ein wenig das Gefühl, auf einem fremden Planeten zu sein, was Jonas an den Star Wars Dreh erinnerte, der ja bis vor Kurzem in Irland vonstatten ging.





Der letzte Stopp war besagte Burgruine vom Anfang – wir wurden nicht angelogen: MIT Wasser sah der Galway Bay definitiv hübscher aus als ohne.



Wir landeten wieder rechtzeitig in Galway, verließen den Bus und gingen 100m zum Busbahnhof, um dort in den Bus von Galway nach Limerick zu steigen, in dem wir nun sitzen und in dem Jonas endlich dazu kommt, den Blog auf den aktuellen Stand zu bringen, während Theresa neben ihm sitzt und liest.

Connemara
Der Plan für heute war folgender: Wir stehen gemütlich auf, fahren rüber nach Galway, checken ein und machen uns einen schönen Nachmittag im Nationalpark Connemara.
Als der Wecker pünktlich um 5:30 klingelte, hatten wir das Gefühl, ein Auto wär doch schon was feines gewesen. Unsere Busverbindung fuhr um 7:00 Uhr morgens von Dublin Centre nach Galway und von dort hatten wir eine hübsche Connemara Tagestour gebucht. Doch nun erstmal schnell Aufstehen, heute hatten wir andere Verhältnisse – Jonas war müde, Theresa ziemlich fit. Schnell rausschauen, wann der Bus kommt, frühstücken, den Bus erwischen (Ja, tatsächlich!), früh genug in der Innenstadt sein, sich über den Spire aufregen, in einem McDonalds sitzen (und nichts Essen, nur die Wärme abgreifen) und schon begann die Fahrt, auf der wir nochmal etwas relaxen konnten.
Jonas schrieb während der Fahrt den aktuellen Blogeintrag, da davor einfach keine Zeit dafür war, Theresa machte die Augen ein wenig zu und so ging die erste Fahrt nach Galway schnell zu Ende.
Dort erfuhren wir, dass wir praktischerweise für unsere Tagestour im gleichen Bus bleiben können, was wir natürlich ganz cool fanden – weniger Stress und Organisation ist immer schön. Der Fahrer wurde gewechselt – aus einem sympathischen Menschen, der keine Ahnung von Klimaanlagen hatte, wurde ein etwas älterer Herr, der ein wenig die Ausstrahlung eines Lehrers hatte. Als er losfuhr erklärte er uns erstmal ausführlich die Regeln, die während der Tour gelten und merkte irgendwann selbst, dass er wohl etwas oberlehrerhaft daherkam, worüber er dann einen Witz machte. recht schnell merken wir, dass er einfach einen sehr trockenen Humor besaß, der aber Spaß machte, sobald man ihn besser kennenlernte.
Also auf und davon ins Herzen Connemaras! Erster Stopp war eine Ruine eines alten Klosters, die sehr groß und imposant war und mittlerweile zu einem Friedhof umfunktioniert wurde. Dazu gab es viele Hintergrundinformationen, die Jonas gerade alle nicht im Kopf hat. (Nur so viel: Engländer sind nicht sehr gründlich im Zerstören von alten Kirchen)
Nächster Stopp war ein nettes Örtchen namens Cong. Typischer irischer Dörfchenflair – kleine Häuser, enge Straßen, alles sehr schön anzusehen.
Direkt nebenan fand sich ein wunderschönes Regenwaldgebiet, das Jonas mal wieder völlig fertigemacht hat, in seiner völligen geographischen Anpassung. Aber es war magisch und extrem schön und ruhig.
Im Anschluss fuhren wir durch Connemara. Landschaftlich sehr schön und weich – runde Straßen, viele Hügel und Schafe. Unmengen an Schafen, die überall frei herumlaufen. Nur einmal im Jahr werden sie zusammengetrieben und geschoren, ansonsten machen die das ganze Jahr über eigentlich ihr Ding und bevölkern die Gegend und meckern rum. Auch viel Torf gab es mal wieder – ein fossiler Brennstoff für die Bewohner, der quasi vor der Haustür liegt und dementsprechend sehr billig ist. Wir erfuhren auch nich viel über die Zeit der britischen Herrschaft und die irische Hungersnot – unglaublich, was für Bedingungen teilweise in diesem Land herrschten.
Der definitive Hauptstopp war aber ohne Zweifel Kylemore Abbey – wieder ein Ort, den wir ohne Bus niemals kennengelernt hätten, da wir gar nicht die Zeit gehabt hätten (Wir sehen das als positiven Aspekt des um 5:30 Aufstehens. Den einzigen. Aber besser als keiner muss man sagen). Besagte Abbey war Privatbesitz wohlhabender Leute und wurde später zu einem Kloster umfunktioniert. Es hat einen großen, schön angelegten Garten, ein riesiges Haupthaus und eine Kirche inklusive Mausoleum für die Frau des ehemaligen Besitzers. Umgeben ist all das von der wunderschönen, eigenartigen Landschaft Connemaras und über ihr wacht einen Jesusstatue. Die letzten Jahre (1921-2010) war Kylemore Abbey zusätzlich eine renommierte Mädchenprivatschule, die meiner Meinung nach auch ein wenig den Flair eines typischen englischen Gespensterfilms hätte. Für lachhafte 15000€/Jahr konnte man sein Kind dort im absoluten Nichts unterrichten lassen.
Für Menschen, die Marley and Me gesehen haben: Besagter Film wurde auch teilweise in dieser Gegend gedreht und ein ansässiger Hundetrainer passte auf die 15 benötigten Labradore auf und wohnte mit Jennifer Aniston zusammen. Er soll in dieser Zeit sehr happy gewesen sein.
Den Weg zurück machten wir noch den ein oder anderen Fotostop und landeten dann wieder (bzw. endlich) in Galway, holten unsere Koffer aus dem Bus und bewegten uns in Richtung Hostel. Nach guten 10 Minuten Fußweg kamen wir dort an, es handelte sich um ein hübsches babyblaues Häuschen, in welchem wir ein nettes kleines Zimmerchen hatten. Das Bett war bequem, das Bad sauber, nur das Wasser tröpfelte ein wenig vor sich hin. Aber bevor wir uns bettfertig machten, wollten wir nochmal zumindest kurz Galway ansehen. Die Fußgängerzone war nett, es gab einige Straßenmusiker und viele verschiedene Läden.
Letztlich fanden wir sogar einen Pub mit traditioneller irischer Livemusik, den wir noch kurz auf einen Drink besuchten, die Stimmung war gut, aber es war noch nicht überfüllt, wir hatten einen schönen Sitzplatz.
Nach dem kurzen Ausflug in die Stadt duschten wir, Jonas bloggte, Theresa recherchierte Busse und wir mussten leider eine unserer Unterkünfte stornieren und durch eine andere ersetzen, aber dazu später mehr. Wir haben nun alles zu Ende geplant und können uns jetzt ganz auf die Reise freuen und das tun wir auch. Vor dem Schlafengehen versuchten wir noch, ein Skypestreitgespräch zu verstehen, was uns nur begrenzt gut gelang. Doch dann Licht aus. Und Bis morgen.
Cill Mhantáin
Da wir ja geniale Pläne hatten, die nun alle genial nicht funktionieren, schlage ich vor, einfach mal damit zu beginnen, was wir machen WOLLTEN und was wir dann letztlich getan haben.
Für den gestrigen Sonntag planten wir eine gemütliche Tour zu Glendalough in den Wicklow Mountains, ein County neben Dublin und beliebtes Naherholungsgebiet. Ausschlafen, gemütlich losfahren – ein entspannter Tag.
Der Wecker klingelte pünktlich um 7:45. Am Abend zuvor buchten wir eine Bustour durch die Wicklow Mountains derer wegen wir um 9 Uhr in der Dubliner Innenstadt sein mussten. Also standen wir auf – 9 Stunden Schlaf waren ganz angenehm, Jonas war ziemlich fit, Theresa noch etwas müde – frühstückten und gingen zum Bus. Der nicht kam. Also schon, aber erst in 35 Minuten, was definitiv zu spät war und uns wunderte. Wir studierten den Fahrplan nochmals und realisierten erst jetzt, dass dort immer die Abfahrtzeit vom Ursprungsort angegeben wird, was heißt, dass die Zeit, wann der Bus an der Bushaltestelle sein sollte eher Inhalt einer groben Schätzung ist. Wir hatten noch gute 40 Minuten bis Busabfahrt in der Innenstadt, also liefen wir los in Richtung Innenstadt, ohne genau zu wissen, wie lang die Strecke eigentlich war.
Es war zum Glück verhältnismäßig warm, was den Morgenspaziergang dann auch ganz nett, wenn auch stressig machte. Auf dem Weg begegneten wir einer Katze, die sofort zu Theresa lief und sich an sie schmiegte (es ist und bleibt mir ein großes Rätsel, wie diese Katzenlady das anstellt!).
5 Minuten vor Abfahrt waren wir dann letztlich da, setzten uns in den Bus und waren erstmal froh, zu sitzen. Wir hatten eine nette Guidin, die auf dem Weg durch Dublin schon einiges über die Stadt erzählte – auf diese 15 Minuten erfuhren wir wohl mehr über die Geschichte der Stadt als den ganzen Tag davor. Nun wussten wir auch, was es mit der omnipräsenten Jahreszahl 1916 auf sich hat, die hier alle feiern. In dem Jahr gab es die erstem Widerstände gegen die britische Staatsmacht, die dann letztlich viel später in der Unabhängigkeit endeten. Doch genug von irischer Geschichte – ab in die Wicklow Mountains – die per Definitionen eher Hügel sind, da fast alles unter 1000m hoch sind. Aber glaubt uns – wenn man da drin fährt, wirkt es wirklich sehr wie ein hohes Gebirge, allein schon wegen den fehlenden Bäumen.
Durch enge Straßen, die definitiv nicht für Busse gemacht waren, schlängelten wir uns zuerst nach Glencree (der erste Stopp, den wir durch den fehlenden Mietwagen gewonnen haben, um auch mal die Vorteile aufzuzeigen). Kurzzusammengefasst handelt es sich um ein Gebäude, das im Rahmen der „Operation Shamrock“ zu einem Waisenhaus für deutsche Kriegswaisen wurde. Es wurde nach den vermissten Eltern gesucht und wenn klar war, dass diese tot waren, kamen die Kinder in eine irische Familie. Direkt nebenan gab es einen deutschen Kriegsfriedhof, auf welchem die bekannten und unbekannten deutschen Opfer in Irland in den Weltkriegen ihre letzte Ruhe finden. Angelegt und Instandgehalten wird dieser Friedhof vom Verein deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. und er ist furchtbar deutsch. Am Eingang hängt erstmal eine Freidhofsordnung, in der darauf aufmerksam gemacht wird, dass abgelegter Grabschmuck eine Länge von 30cm nicht überschreiten darf und dass im Sommer erhöhte Brandgefahr durch ausgetrocknete Pflanzen gilt.
Deutschland gibt sich echt alle Mühe, in aller Welt als spießig zu wirken, aber es kam auch etwas unfreiwillig komisch rüber. Die Anlage war dennoch schön.
Weiter ging es über die „Military Road“, die im 18 Jahrhundert angelegt wurde, um in die Wicklow Mountains zu kommen, die bis dahin ein wunderbares Versteck für alle Art von Verbrechern und Deserteuren war (So Nebenbei: besagte Straße wurde von besagten Verbrechern und Deserteuren gebaut, da die Staatsmacht keine Fotos hatte und nicht wusste, dass jene ebendiese waren). Diese Straße zu bauen war verdammt schwer, denn sie führt durch ein Moor und Sumpfgebiet, was das mit dem Fundament erstmal schwer macht. Ungleich beeindruckender war die Fahrt durch die weiten Torflandschaften mit dem „Ikeafichten“. Man fühlte sich auf einem anderen Planeten und das nur 30 km jenseits von Dublin. Braveheart wurde hier übrigens zum Beispiel gedreht. Und P.S.: I love you, wenn den irgendwer kennen sollte. Der Himmel zog währenddessen auf und es wurde schön sonnig, was uns natürlich sehr freute.
Der nächste Stopp war dann Glendalough. Dies ist eine alte Ruinenanlage, mit Klostergebäuden von vor 1500-500 Jahren und einem riesigen Friedhof. Glendalough ist irisch und bedeutet so etwas wie „Ort mit 2 Seen“. Die beiden Seen gab es dort auch, der „Lower Lake“ und der „Upper Lake“. Wir hatten dort einen Aufenthalt von 90 Minuten, weswegen wir beschlossen, kurz durch die Ruinen zu streifen und dann einen Abstecher zum Upper Lake zu machen.
Die Landschaft war über alle Maßen beeindruckend und wunderschön. In der warmen Sonne spazierten wir schnellen Schrittes (den wir praktischerweise beide draufhaben, das ist ausgesprochen angenehm, außer wenn Leute vor uns sind) durch Wälder, die alle 100 Meter ihren Charakter von Blairwitch, über Monsterwald bis hin zu grazilem Feendomizil änderten um dann in Kroatien zu landen. Pardon, Amerika. Hmm… Halt Winnetouland! Eine See inmitten von Bergen, felsig, aber bewachsen mit Bäumen.
In der Ecke stand auch noch ein überdimensionaler Christbaum, auf dem man sitzen konnte. Wir entschieden uns aber für eine Bank am See und genossen die Stille einige Momente.
Zurück in der Ruinenanlage hatten wir einen Moment, uns auf das Gras zu legen und die schöne Sonnenstimmung zu genießen, ehe es in den Bus ging. Wir fuhren weiter, während unsere sympathische Guidin uns ununterbrochen Informationen entgegenschleuderte. Im Nachhinein muss ich leider zugeben, dass Theresa wohl besser zugehört hat, aber wir haben das fast schon zu Ende rekapituliert. Noch vorbei an einer Brücke in Avoca (Ich liebe diesen Namen! So heißt der Fluss, der da durchfließt. Und das Tal, sagt Theresa), deren Fluss mich sehr an Arkansas erinnerte.
Und dann (Sorry Nils für diese umeloquente Satzkonjunktion) ging es zum Essen nach Avoca Village, ein kleines Dorf mit einem netten Pub, in dem es Fish&Chips gab. Die nahmen wir und ein Hähnchenfleischgericht mit Salat und Knoblauchbrot (und Bacon). Jonas ertränkte seine Pommes in Essig und viel Mayonnaise, Wir teilten uns den Rest und schafften es fast, alles aufzuessen. War gut, würde ich im Nachhinein sagen (Der Fish am Anfang etwas zu trocken). Im Folgenden statteten wir dem Tourist Shop noch einen Besuch ab, in dem Jonas nach Bezahlung noch eine kleine Flöte mitgehen lies (Instrumente! Yay! Cool!) und schon ging es wieder auf den Rückweg. Hier machten wir beide unsere Augen ein wenig zu, so langsam kam die Müdigkeit wieder.
In Dublin war das Wetter so schön, dass wir beschlossen, noch einen kleinen Spaziergang am Fluss zu machen, was wir dann auch in die Tat umsetzten.

War ganz nett und vor allem schön sonnig. Jonas fand viele Haargummis und suchte nach dem Wort Tourette, Theresa war davon sichtlich amüsiert. Auf einer Brücke mit Palmen (die in diesem Land wirklich überall rumstehen) fand Jonas ein Mädchen, welches sich bereiterklärte, ein Foto von uns beiden zu machen und dann gar nicht mehr aufhörte. Sind hübsch geworden.
Der Bus nach Hause kam dort und dann, wann wir wollten, dass er das tat (Was in Dublin ja jetzt eher die Ausnahme war), weswegen wir recht schnell nach Hause kamen. Dort kochte Theresa und Jonas schrieb den Blogeintrag für DAY 1, währenddessen begannen beide, zu Essen. Es gab Nudeln mit Curry, war recht lecker nur das Salz fehlte, aber das fanden wir dann zum Glück auch. Und es war ein wenig zu viel, aber der Rest steht nun in Sam’s Kühlschrank und macht ihm hoffentlich noch viel Freude. Im Anschluss buchten wir noch einige weitere Busse – wir wissen nun bis Mittwoch und ab Freitag ziemlich genau, wie wir wo hinkommen, was natürlich schonmal gut ist.
Müde fielen wir ins Bett und hofften, dass der Wecker sich nicht so früh anfühlte, wie die Uhrzeit, die darauf stand.